














| |
Geschichte
des Gos d´ Atura Catalan
Ursprünglich
stammt die Rasse wohl aus dem katalanischen Pyrenäengebiet, verbreitete sich in
andere Gegenden Kataloniens, in denen Vieh-, vor allem Schafzucht betrieben
wurde. Die Leistungsfähigkeit des Gos d'Atura wird in einer spanischen Quelle
wie folgt beschrieben: Diese Hunde sind die Gehilfen der Schäfer und dienen den
Hirten aller Gattungen. Sie dirigieren die Herde mit einer bewunderungswürdigen
Leichtigkeit dorthin, wo sie der Hirte haben will. Weder der wildeste Stier noch
das wildeste Fohlen verweigern diesen Hunden den Gehorsam, die durch ihre List,
ihre Kraft und vor allem ihre Beharrlichkeit die Unterwerfung der ganzen Meute
erreichen. Es ist wahrhaft wunderbar zu sehen, wie ein Schäfer oder ein einziger
Hirte mit einem oder mehreren dieser Hunde eine zahlreiche Herde führt, mit
einer Sicherheit, Schnelligkeit und Genauigkeit der Bewegungen und Erfüllung der
Befehle. Diese Hunde sind ausgezeichnet geeignet für den Wachdienst, geeignet
als Polizei- und Kriegshunde und taugen auch als Luxushunde wegen ihrer geringen
Größe, ihrer Intelligenz und ihrer schönen Behaarung.
Im spanischen Stammbuch (LEO) wurde der erste Gos
d'Atura , der Rüde „Piar“ im Jahr 1915 eingetragen. In den folgenden 13 Jahren
wurden nur 4 Gossos de Tura registriert, viel zu wenige um eine zielgerichtete
Zucht aufzubauen. Nach den ersten Austellungsgewinnern „Tac“ und „Iris“ 1929 in
Barcelona erarbeitete der Tierarzt Dr. Augustin Franco den ersten Standard. Tac
und Iris waren grau und ein auffallend ausgeglichenes Paar. Dieser erste
Standard einer spanischen Hunderasse wurde 1929 von der FCI anerkannt. Vorerst
ging es jedoch mit der Reinzucht der Rasse nicht mehr vorwärts,
mitverantwortlich mag da der spanische Bürgerkrieg gewesen sein. Auch hielten
ihn Züchter und Aussteller als einseitigen Arbeitshund nicht CACIB- berechtigt.
Im Jahre 1978 wurde in Katalonien ein Club zur Förderung des Gos d'Atura
gegründet, der neue Präsident Dr. Evaristo Sannlehi nahm sich der Rasse an. Der
erste und später führende Gos d'Atura - Zwinger „Los Laketania“ wurde mit dem
Rüden „Menut“ und der Hündin „Tina“ begründet, ein Sohn der beiden, „Ungos“,
wurde spanischer und französischer Champion und 1974 Weltsieger in Paris und
eine der wichtigsten Säulen in der Reinzucht.
Auf der Suche nach guten typischen Hunden wurden 31
Hunde zwischen 1972 und 1982 ausgewählt und zur Zucht tauglich erklärt. Noch vor
15 Jahren war der Gos d'Atura außerhalb seiner Heimat kaum bekannt. Prof. Rafael
Saraz baute an der Universität von Madrid zwecks zootechnischer Studien an
dieser Rasse einen Zwinger auf, der nach seinem Tode 1972 aufgelöst wurde. Die
besten seiner Hunde wurden später spanische Champions. Eine der Schülerinnen von
Prof. Saraz schrieb eine Doktorarbeit über den Gos d'Atura und referierte
darüber 1982 auf einem Symposium über spanische Hunderassen in Córdoba .
Mittlerweile ist der Gos d'Atura in Spanien zu einer populären Hunderasse
geworden und auf keiner Ausstellung mehr wegzudenken, trotzdem ist er nach wie
vor der rustikale Arbeitshund geblieben. Jährlich werden in den Bergen
Schäferhundetreffen abgehalten und für den besten und schönsten Hund Geldpreise
vergeben. Der Gos d'Atura leistet nach wie vor seine Arbeit bei der Schafherde,
ist bei Arbeitsprüfungen zu sehen, hat aber auch seinen Platz als Wach- und
Begleithund erobert.
Quelle:
http://home.t-online.de/home/Klaus.Moebus/gesch.htm
(C) Klaus Möbus
|